Glaube an Ästhetik
Mal wieder was anderes und ich weiß, das wird wieder viel Gemecker geben, wenn man das so anspricht.
Trotzdem:
Beim Surfen durch den Joyclub erschreckt es mich immer wieder, mit welch schlechten Fotos sich manche Menschen präsentieren. Ich meine damit nicht, dass diese Personen keine Modelfigur haben und zu dick oder zu dünn sind. Auch Nicht-Models können wunderschöne Fotos bekommen.
Aber einfach schlecht fotografierte Bilder, Handy-Geknipse, Bilder vor Hintergründen, bei denen es einem die Haare zu Berge stehen lässt (Bügelbrett, Heizkörper, Wäscheberge, Eiche-Rustikal-Wohnzimmer...).
Die Frage ist: Woran liegt das?
Ist es übersteigerte Selbstwahrnehmung mit einem dicken Ego, unter dem Motto: Ich bin so toll, das überstrahlt die ganze Schimmelbude? Kann es ja geben. Der Mercedes-Fahrer fragt sich sicher auch, wie es ein Mensch mit einem rostigen Golf II aushalten kann. Dabei ist es dem Golffahrer vielleicht einfach nicht wichtig.
Oder liegt es am Geld? Wollen die sich keinen Fotografen leisten? Dann aber auf dem Bild in Klamotten, die zusammengelegt den durchschnittlichen Preis eines Profi-Shootings weit überschreiten. Oder ein Fernseher im Hintergrund, für dessen Gegenwert sich manche Menschen ein Auto kaufen.
Oder ist es einfach die Unkenntnis. Die mangelnde Fähigkeit, gute und schlechte Fotos zu unterscheiden. Kein Sinn für Ästhetik, Gestaltung, Farben, Licht?
Kein Wunder, das solche Menschen nie in ein Fotostudio gehen?
Das soll kein Gejammer und Mitleidheischen sein. Ich suche nur nach neuen Ideen, wie man Menschen von der Qualität einer professionellen Fotografie überzeugen kann, wo der Unterschied zwischen kostenlos und "kostspielig" liegt - wenn das möglich ist, auch bei Menschen, die scheinbar gar keinen Sinn für handwerkliche Kunst haben...